Montag, 15. März 2010

Great Ocean Road & Tasmanienradtour

Hallo Zusammen!

Es sind schon wieder 2 Monate vergangen, kam mir sogar noch laenger vor, weil sooo viel passiert ist...
Wie ich im letzten Satz des neuesten Eintrags schon vorrausgenommen hatte, war ich wie geplant an der Great Ocean Road und dann in Tasmanien.
Die Great Ocean Road ist eine im Sommer extrem viel befahrene Strasse an der Suedkueste Australiens, westlich von Melbourne. Sie fuehrt einige hundert km direkt an der Kueste entlang, was einige Atemberaubende Aussichten bedeutet. Ich hatte mich mit dem Zug und dann mit dem Bus auf den Weg gemacht und habe einige Stops eingelegt. In den anderthalb Wochen habe ich nur eine Nacht in einem richtigen Bett und den Rest in meinem Zelt verbracht. Die Nacht im Hostel war an dem hiesigen Australia Day, an dem die Australier was auch immer, die Besetzung durch die Weissen in Australien, oder so feiern. Wir haben mal wieder ein BBQ an nem Strand gemacht und waren cooler Weise 16 Leute aus 13 (!) verschiedenen Laendern, darunter Italien, Australien, Estland und Finnland. Glorreiche Nacht der Voelkerverstaendigung.
Am naechsten Tag ging es weiter mit dem Bus von Lorne vorbei an den beruehmten 12 Aposteln (meistfotografierteste Sehenswuerdigkeit Australiens) zu einem kleinen Ort von dem ich gerade den Namen vergessen habe. Die 12 Apostel sind im Wesentlichen aus dem Wasser ragende einige 10m hohe Steinsaeulen die durch die Wellen entstanden sind. Sieht wirklich ganz nett aus.
Im Bus habe ich Mona aus Deutschland kennengelernt, die sich spontan dazu entschieden hat bei mir mitzuzelten. Also haben wir unsere halbe Zentner von Backpacks 3 km an eine Art Strand getragen, den wir spontan in das Paradies getauft haben. Dort sind wir dann 2 Tage baden gegangen, haben Feuer gemacht und haben das oertliche Hostel besucht.
Auf dem Weg zurueck hat der Bus dann nochmal fuer eine halbe Stunde an den Aposteln Halt gemacht und dann hiess es Abschied nehmen von Mona.
Zurueck in Melbourne hab ich mich wieder mit dem Japaner Yuki getroffen. Er war in Begleitung eines Estlaenders der uns zu einem Caravanpark gefuehrt hat, auf dem niemand sich darum kuemmert zu fragen ob man denn schon bezahlt hat nachdem man sein Zelt fuer Wochen dort stehen hatte. Zufaellig hab ich dort, 10km ausserhalb der Stadt ein paar Deutsche und Franzosen wiedergetroffen, die ich schon auf dem Caravanpark in Stanthorpe kennengelernt hatte.

So habe ich noch eine entspannte Woche in der Stadt verbracht und meinen Flug nach Tasmanien gebucht. Wieder allein hab ich mich dann ziehmlich planlos auf den Weg auf die Insel gemacht, ausser das ich mir mal schon einen Couchsurfing host in Hobart gesucht hatte. Da der Flug fruehs am Sonntagmorgen ging, hab ich mich einfach mal entschlossen nicht zu schlafen und lieber in nette Clubs zu gehn. Vollkommen fertig am Flughafen angekommen hiess es dann mein Backpack wiegt 20kg, also 5kg mehr als ich fuer bezahlt hab, also 75$ dafuer bitte. Bevor ich vollkommen die Fassung verlor hab ich nach einigem Umpacken dann 30$ bezahlen duerfen, Tiger Airways Billigflugline nicht empfehlenswert!!!
Aber als ich am naechsten Nachmittag zu dem Haus gebracht wurde, in dem ich die naechsten 3 Naechte verbringen durfte, war das alles schon laengst vergessen. Der Host war letztes Jahr fuer 7 Monate in Europa und war dort oft Couchsurfen und auch schon vorher, sodass seine Eltern das zurueckgeben wollten, wie ihrem Sohn geholfen wurde. Deshalb haben sie die komplette untere Etage eingerichtet mit Betten und kleiner Kueche und Bad nur fuer Couchsurfer. Also alles fuer umsonst!!! Die Tage wurden verbracht mit Kicker spielen, Fahrrad fahren mit ihren Raedern, fernsehen und feiern mit seinen Freunden, sprich: herrlich.

Dann hab ich mich entschlossen, nachdem die Deutschen die ich gefunden hatte um um die Insel mitm Auto zu cruisen, mir besser ein Rad auszuleihen und mich damit auf den Weg zu begeben.
Vollkommen gluecklich und zurueck in meinem Element. Allein ueber die dreiwoechige Radtour koennte ich schon einen Blog fuellen, aber dazu bin ich definitiv zu faul!
Grob gesagt.. nach 5 Monaten Fahrradpause ging es 3 Wochen lang 1300km wortwoertlich auf und ab. Als grobe Vorlage diente http://www.biketas.org.au/giro.php
Man denkt so eine kleine Insel wird schon leicht zu umfahren sein... Ist sie nicht!!!
Die Berge sind massivst, die Strassen gehen gefuehlt immer ueber den hoechsten Punkt hinueber und danach gehts dann wieder auf Normalnull um ein weiteres Mal einen 600m Aufstieg geniessen zu duerfen. Aber trotz all der Anstrengung muss ich sagen das es sich ABSOLUT gelohnt hat! Von den genialsten Straenden, ueber fantastische Nationalparks zu tiefen Regenwaeldern. Geniale Tierwelt mit Opossums, Wallabies, Wombats, Tasmanischen Teufeln, tropischen Voegeln und den weltweit einzigen Saeugetier-Reptilien Echidnas und Schnabeltiere. Das alles von dem Fahrrad aus zu geniessen ist einfach traumhaft. An allen besonderen Orten gibt es dann Zahlreiche Wanderwege, sogenannte Tracks die eine gute Pause vom Fahrradfahren geben.
Ich versuche Mal so kurz wie moeglich einen kleinen Reisebericht von den 3 Wochen zu geben.
Gestartet in der groessten Stadt der Insel, Hobart ist es ein Alptraum da lebend heraus zu finden. Man muss ueber eine riesige Bruecke, die uebrigens 1975 Aufgrund ihres Einsturzes durch eine Schiffsrammung in den Schlagzeilen war, fahren, die jetzt negativ im Internet auftaucht, da auf ihren "Radwegen" an den Raendern Hydranten stehen die einem verbunden mit dem massiven Wind und mit den Gepaecktaschen tierisch behindern. Auf der anderen Seite angekommen gibt es eine kleine Strasse um den vollen Highway zu vermeiden, die jedoch wie sich herrausstellen sollte sehr schwer aufzufinden ist. Alles in allem habe ich an dem Tag und den ersten Bergen ganze 30 km zurueckgelegt, anstatt der geplanten bis zu 100. Aber was solls die um die 100$ pro Woche bedeuten ja noch lange keinen Stress. Hinter dem "historischen" Oertchen Richmond (aelteste Bruecke Australiens) habe ich auf der Suche nach einem Schlafplatz zum ersten Mal feststellen duerfen wie schwierig es ist einen zu finden, da schier alles bis an die Strasse heran eingezaeunt ist, um die Wallebies und Wombats fernzuhalten. Ich habe dann doch noch eine unbequeme Stelle unter Baeumen gefunden, was aber auf Grund meines Ohnmachtartigen Schlafverhaltens auch nicht so entscheidend war.
Das erste grosse Ziel war der Freycinet Nationalpark an der Ostkueste Tasmaniens. Nach Coles Bay musste ich einen kleinen Umweg von meiner Umrundung einlegen, und das Stueckchen in den Nationalpark wieder zurueckfahren. Hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Dort sind gleich 2 der haefigsten Postkartenmotive Tasm zu finden, Wineglass Bay und die Hazards. Die Bilder die ich hoffentlich bald bei studivz hochladen kann, sind recht gelungen denke ich.
Dort habe ich auch den ersten anderen Komplettumradler getroffen, ein paarn 30 jaehriger Deutscher namens Dirk. Von ihm gabs einige Tipps und dann sind wir am naechsten Tag beide auf den Mount Amos geklettert um den genialsten Blick auf die Bay zu haben.
Am selben Tag habe ich mich dann noch auf den Weg zurueck auf meine Route gemacht und ich glaube 4 oder 5 Tage waren schon geradelt.
Weiter gings in den Nordosten, bis nach St Helens, ein recht gemuetlicher Ort, an dem es zum Beispiel mal wieder eine kostenlose warme Dusche gab, die sehr gelegen kam. Zum Baden im Meer war das Wasser naemlich meistens doch zu kalt.
Von St Helens habe ich dann meine laengste Tagestour gemacht, bis nach Scottsdale, ca 100km. Was selbst ueber die Alpen kein Problem war, hat mich hier fuer die naechsten Tage wirklich muede gemacht. Es ging ueber einen 450 und einen steilansteigenden 600m Berg durch wunderschoenen Regenwald. Auf dem Weg waren auch wieder einige Tracks die mich zusaetzlich geschwaecht haben. Am naechsten Tag bin ich also etwas wiederwillig erst Nachmittags losgefahren, habe aber meine Internettagestour (von der page) trotzdem geschafft.
Auch die Lillydale Falls waren sehr schoen und dann habe ich meine einzige Nacht der Tour in einem Bett verbracht. Ein gemuetliches Hostel in der zweitgroessten Stadt Launceston konnte mir aber aus irgendeinem Grund nicht so viel Schlaf bringen wie mein gewohntes Zelt und der Erdboden.
Da ich wusste das mir als naechstes der Cradle Mountains NP bevorstand, den ich schon von einigen Radlern als Herrausforderung betitelt gehoert habe, in dem die groessten Berge und die kaeltesten Temparaturen herrschen, habe ich mich dann noch mit einer Regenjacke, einer Isomatte und einem dickeren Schlafsack ausgestattet. Dass das immernoch etwas wenig war sollte ich spaeter feststellen.
2 einhalb Tage habe ich bis in den Nationalpark gebraucht, von Launceston aus.
Dort habe ich meinen ersten und einzigen kompletten Pausentag verbracht, an dem ich stattdessen einen 8h Lauf gemacht habe und die restlichen 200 Hoehenmeter klettern durfte.
Auch das war verdammt anstrengend war aber aeusserst lohnenswert. Am Abend hatte ich dann noch einen Besuch von einem Tasmanischen Teufel vor meinem Zelt. Viele Tasmanier meinten sie haben noch nie einen in der Wildnis gesehen, also war das ganz schoen klasse. Da bei den Tieren seit 2000 ein unheilbarer durch Bisse uebertragbarer Krebs umher geht, sind sie auch trauriger Weise langsam aber sicher, vom Aussterben bedroht.
Von dort ging es dann an die Westkueste, mit einem Tag Umweg den ich mir auch haette sparen koennen aber was solls.

Ueber den Rest der Radtour und meinen neuen Job in Melbourne schreibe ich demnaechst, da ich nicht meinen ganzen freien Tag im Internet vergammeln moechte.
Bis dann
Christianzurueckinmelbourne

Mittwoch, 20. Januar 2010

Sylvester und Trip von Sydney nach Melbourne

Ich hatte jetzt mal wieder so lange keine Zeit, nein ich bin ehrlich, keine Lust, hier etwas einzutragen.
Letztes Mal war ich ja gerade genau in den wichtigsten Festtagen. Nun ich bin mehr oder weniger froh das Weihnachten jetzt schon so lang vorbei ist.
Nachdem ich entschlossen hatte den gedankenlosen Ort Port Macquerie zu verlassen, ich glaube es war am 26.12.09, bot es sich direkt an mit 2 netten Deutschen und ihrem Campervan mitzufahren, um garantiert Sydney bis Sylvester zu erreichen. Das sollten sich als 4 ereignisreiche aber auch recht anstrengende Tage herrausstellen. Allein mit 2 Maedels ist auf die Dauer ja so ne Sache, aber im Endeffekt bin ich noch ganz gut damit weggekommen. Wir verbrachten 2 Tage in dem australischen Newcastle, was wir aber nicht sehr geniessen konnten, da die 2 ihr Auto darauf vorzubereiten hatten, es zu verkaufen. Ausserdem schliefen wir noch eine Nacht neben einem Mueckenverseuchten Sumpf, in der mich ungelogen soviele gestochen haben wie noch nie zuvor in meinem Leben, da ich mich intelligenter Weise neben dem Zelt umgezogen habe und dann hinein bin. Das hatte zur Folge, dass mir ca, 150 000 dieser Kreaturen gefolgt sind und das Summen sich Hitverdaechtig wie eine Oper von Verdi angehoert hat (nicht das ich wuesste wie sich eine Oper von Verdi anhoert, aber es war echt voll krass!).
Ja viel mehr ist in den Tagen nicht passiert, ich wurde noch ziehmlich gut bekocht, nochmal ein Dankeschoen an dieser Stelle =). Und dann kamen wir auch schon in Sydney an, ohne uns grossartig zu verfahren (Wunder).
Die 2 hatten sich geplanter Weise schon 3 Monate im Voraus ein Hotelzimmer ueber Neujahr gebucht, weshalb sich mir dann sehr praktisch der Van als Schlafmoeglichkeit bot. Wir sind am 30. in Sydney angekommen und hatten also noch einen Tag um durch die Stadt zu bummeln und massig australische Bekanntschaften zu Treffen die einem zufaellig ueber den Weg laufen. Es schien tatsaechlich so, als ob wirklich jeder den Festtag in Sydney verbringen wollte. So auch Hans und Felix und ihre Freunde, mit denen ich ja vorher schon gereist bin und Yuki, der Japaner den ich in Stanthorpe kennengelernt habe. Mit den Leuten habe ich dann auch ins neue Jahr gefeiert, und zwar genau zwischen dem Opernhaus und der Harbour Bridge, dem ganzen beruehmten Quatsch also. Nachmittags hab ich mich mit Yuki getroffen und dann sind wir durch die Stadt gerannt und haben getrunken und gefeiert. Dann haben wir uns mit den anderen getroffen und sind zwischendurch nochmal durch die Stadt gerannt. Genau so wie es sein soll ;D
Dann habe ich an der Schlange zur Toilette auch noch ein paar nette Bekanntschaften gemacht, von der sich eine als priviligiert fuer den obligatorischen Neujahrskuss erwies.
So habe ich dann noch eine knappe Woche in Sydney mit dem Maedchen verbracht, konnte kostenlos in dem Haus schlafen und hab tolles afrikanisches Essen bekommen. Ich konnte mich dann doch wieder losreissen und bin dann mit dem Zug in den bekannten Nationalpark Blue Mountains gefahren.
Der entspannte Ort dort hiess Katoomba und ich habe dort 3 Naechte verbracht. Tagsueber habe ich ein paar nette Fotos gemacht, bin am Tag bestimmt 3000 Stufen auf und ab gelaufen und 20 km. Am ersten Abend wurde gefeiert mit 2 Franzosen in einem Pub, wo dann auch noch einige Gaeste einfach ihre Gitarre ausgepackt und losgelegt haben. Am naechsten Tag bin ich eben 8h allein durch die Berge gelaufen. Am Abend habe ich dann einen Schotten und einen Hollaender kennengelernt, mit dem es am naechsten Tag nocheinmal auf eine Tour ging und am Abend gab es mal wieder (zur Abwechslung, haha) den tollen Goon.
Dann hiess es Mal wieder Abschied nehmen vom ruhigen Landleben und es ging ein weiteres Mal nach Sydney. Ich habe dann 2 Naechte bei einem Freund von meiner Sylvesterbekanntschaft gewohnt, wir waren Essen und im Kino, und dann musste ich mich wieder auf den Weg machen, bevor ich noch vollkommen das Reisen vergessen wuerde.
Als naechstes auf dem Plan stand mit verschiedenen Fortbewegungsmitteln nach Melbourne zu kommen. Das hat insgesamt dann ungefaer 2 Wochen gedauert und war mal wieder verdammt erlebnisreich. Ich versuche mal das Wichtigste wiederzugeben und den Rest zusammenzufassen oder so.
Yuki brachte mich am 12. Januar oder so zum Bahnhof in Sydney. Mit dem Zug gings dann ungefaer 120km suedlich zu einer der letzten Stationen auf dem Weg. Nach dem Ort hatte ich mich schon vorher etwas erkundigt, wohl aber nicht genug, da ich nur wusste das dort ein Zeltplatz ist. Was ich nicht wusste war, das es keinen Supermarkt gab und auch keine Kochmoeglichkeit und ich hatte in kluger Vorraussicht natuerlich kein Essen eingekauft. Ich bin also 2km gelaufen mit all meinem Gepaeck und dann habe ich gluecklicher Weise einen Lift von einem aelteren australischen Paerchen zu dem Platz bekommen. Ansonsten haette ich noch 2 weitere Tausend Meter laufen duerfen. Dort angekommen wurde mir das Debakel bewusst, kurz vor dem Hungertod zu stehen. Also habe ich mich nach dem Zeltaufbau nocheinmal zu meinen Freunden im Rentenalter begnuegt und ihnen von meinem Problem berichtet. Nach einigem hin und her mir ein Fahrrad zu geben um zum naechsten Ort zu fahren, haben sie mir letztendlich Abendbrot und Fruehstueck am naechsten Tag angeboten. Perfekt. Wir sind dann noch zusammen Angeln am Fluss gegangen, haben leider nichts gefangen und ich war dann noch schoen im Meer baden. Dann gab es essen, dann hab ich allein Lagerfeuer gemacht und ganz entspannt mit vollem Magen geschlafen. Nach dem Fruehstueck hat der Mann mich auch noch in den naechsten Ort gefahren, in dem ich mir einen anderen Zeltplatz suchen wollte. Da hier aber immernoch grosse Ferien sind und waren, war das mal viel zu teuer, weshalb ich nach einem Tag da rumlaufen mit Gepaeck und versuchtem Trampen mit dem Zug bis zur letzten Station gefahren bin. Am Bahnhof habe ich dann noch eine aeltere Australierin kennengelernt, die mich dann mit zu ihrem Haus gefahren hat und mich bei ihr im Vorgarten hat uebernachten lassen. Mit dem Traumstrand gleich um die Ecke, einem schoenen Sonnenuntergang und einer Familiengeschichtenerzaehlung, gab es am naechsten Tag noch einen kostenlose Dusche im Haus und die Dame brachte mich auch noch wieder an den Highway. Mal wieder voll stark.
Dann war also wieder Trampen angesagt. Es schien eine schlechte Gegend dafuer zu sein, da ich Stunden wartete und bis auf kleine 10km Lifts nichts passierte. Bis mich dann 3 deutsche Backpacker mitnahmen, die auch nach Melbourne unterwegs waren. Das war ein weiteres mal ziehmliches Glueck. Wir haben dann Barbeque zusammen gemacht, in einem Fluss gebaden und dann noch ein Feuer am Abend an einer guten Stelle zum draussen uebernachten. Da das Auto jedoch mit dem ganzen Gepaeck und 4 Leuten sehr eng war, beschloss ich mich am naechsten Tag nur zum Highway fahren zu lassen und dann wieder mein Glueck zu versuchen.
Es lief dann ungefaer wie am Tag zuvor ab. Stundenlang in der Sonne an der Strasse stehen ohne Glueck, und dann wiedereinmal deutsche Kollegen, in der selben Zusammenstellung 2 Jungs und ein Maedchen, die mich retten sollten. Sie waren gerade auf dem Weg zu ihrem Courchsurfinghaus, wo ich mich dann einfach mal parasitenmaessig mit eingeklingt habe. Somit gab es 2 weitere kostenlose Uebernachtungen fuer mich. Der Host war wahnsinnig nett, wir konnten wirklich machen was wir wollten, er hat uns dann noch zum Speerfischen mitgenommen (Schnorcheln mit einem Speer um Fische zu fangen), was aber wieder mal nicht erfolgreich enden sollte. Ausserdem waren wir auf einer Insel, auf der tatsaechlich auf jedem Baum 1 Koala hockte. Wir konnten sogar einen streicheln und ganz wunderbare Fotos machen! Am Abend gab es mal wieder den Lieblingsfreizeitspass der Australier, ein Barbeque. Ungefaer 30 Australier Musik von einem Didgeridoo, Gitarre und Trommeln und Essen machten diesen wieder zu einem unvergesslichen Abend.
Danach ging es dann noch ein Stueck weiter mit den Dreien, zu dem sogenannten Wilson Promotory Nationalpark. Hans und Felix hatten den Weg da schon zurueckgelegt und haben das ganz besonders empfohlen. Und ganz besonders war es dann auch, wunderschoene Berge, Waelder und Straende, sodass ich mich dort dann hab rausschmeissen lassen nach einer gemeinsamen Wanderung. Da ich dann ohne Auto unterwegs war konnte ich mal wieder problemlos die Campinggebuehren auf dem Platz sparen. Die Nacht war brachte dann noch eine nette Begegnung mit sich. Schon vorm Schlafengehen sind mir die Schilder aufgefallen, man solle doch das Essen nicht ins Zelt tun, sondern im Auto lassen, da ansonsten die kleinen niedlichen Wombats ganz scharf darauf werden. Da ich aber dummerweise wie gesagt gerade kein Auto mehr zur Hand hatte, habe ich einfach mal die Warnung ignorieren muessen, was mir einen naechtlichen Besuch bescherte, der gewissen Alptraumsequenzen lieferte. Aufgewacht mit einem etwas auf meinem Beinen aber noch ausserhalb des Zeltes, trat ich so schnell ich konnte einfach zu und konnte verhindern, dass jenes Wesen mein Zelt noch weiter aufreissen konnte. Nun hatte ich also ein Wombatloch in meinem Zelt und aber keine Probleme mehr einzuschlafen, nachdem ich erfinderischer Weise mein Essen kurzerhand auf einen Baum gepackt habe.
Australien ist echt verrueckt soviel ist sicher.
Am darauffolgenden Tag musste ich dann noch einen Lift aus dem Park heraus bekommen, da ich mich nicht so fit fuehlte den 2 Tagesmarsch bis an den suedlichsten Festlandpunkt Australiens zu vollfuehren. Schade. Nach einer knappen Stunde war ein Lift fuer die 60km bis zum naechsten Ort gefunden, in dem ich mich dann ersteinmal zu der Touriinfo begab. Ich brauchten neue Karten fuer die restlichen 200km nach Melbourne. Nach einem halbstuendigen Kaffeeklatsch maessigem Gespraech ueber Wombats und Nationalparks und Reisen, bekam ich dann den Tipp, einfach mit einem Bus nach Melbourne zu fahren. Der war verdammt guenstig, ich musste jedoch noch 2 Stunden warten. In denen suchten wir gemeinsam im Internet nach einem passenden Hostel fuer mich, telefonierten rum und hatten toll viel Spass in der Information. Ausserdem ass ich dann noch schoene fish & chips und dann war auch schon der Bus da. Im Endeffekt nahm ich dann ein ganz anderes Hostel aber trotzdem nochmal vielen Dank an der Stelle fuer die nette Zeitueberbrueckung ;)
Ja und soviel zu meinen Erlebnissen die unter der Ueberschrift erlebt wurden sind. Oh Gott ich bins echt nicht mehr gewohnt so lang am PC zu hocken.
Ja nun sitze ich ueber eine Woche spaeter immernoch in der Melbourner Bibliothek. Allzu viel erlebt habe ich hier jedoch nicht. Nach meiner Ankunft habe ich den Brasilianer wiedergetroffen, den ich in meiner letzten halben Stunde beim Fruehstueck im Hostel in Sydney kennengelernt hatte (eine Nacht war ich noch dort). Ich kam hochgelaufen und da begegnete er mir, obwohl er mir eigentlich ein ganz anderes Hostel empfohlen hatte. Zufaelle passieren staendig.
Wir waren dann direkt zusammen feiern. Extrem witzig in nem afrikanischen Club und diversen anderen, alles fuer umsonst, mit vorher trinken =).
Und am naechsten Tag war ich dann vollkommen krank. Das zog sich dann ueber die naechsten Tage, das ich nicht viel unternehmen konnte, aber ganz entspannt ab und zu mal durch die Stadt geschlendert bin. Das war ganz in Ordnung zum krank sein in dem Hostel, nicht zu laut. Leider konnte ich auch nicht mit anderen zum Australien Open, aber so hats mich ja dann eh nicht interessiert.
Somit die letzten 2 Naechte war ich dann wieder halbwegs fit und wir konnten wieder auf die Piste =)
Nach meiner Wombatattacke hatte ich vor 2 Tagen dann auch noch einen Opossumattacke, das weiche suesse Tierchen hat mir meine Hand zerkratzt. Australien.
Jetzt muss ich recht schnell beenden, da die Zeit fast abgelaufen ist. Ja heut Abend gehts nochmal ans feiern und morgen werde ich dann die Stadt verlassen. Ersteinmal ein Stueckchen Richtung Westen, die sogenannte Great Ocean Road, dann wuerde ich gern zurueck und nach Tasmanien. Aber davon gibts dann bestimmt beim naechsten Mal zu berichten. Soviel bis jetzt,

Euer ChristianinMelbourne

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Einmal im Kreis und eine unbesinnliche Weihnacht

Nun sind doch schon wieder3 Wochen seit meinem letzten Eintrag vergangen. Also moechte ich euch, werte Blogleser, wenigstens nicht zur heiligen Nacht enttaeuschen und beschere euch jetzt mit einem weiteren Auszug aus den Reisen des Christian Schulz, diesmal, wer kann es ahnen, ein weiteres Mal aus dem sonnenverwoehnten fernen Land, dass da heisst Australien.

Beim letzten Mal befand ich mich ja schon 3 Tage in dem gemuetlichen Port Macquerie. Diesen Aufenhalt hatte ich dann noch auf insg 2 Wochen ausgedehnt, da ein Musikfestival ein paar Tage spaeter anstand. Und wer mich ein wenig kennt, der wird wissen, dass ich mir das nicht entgehen lassen konnte. Also hiess es, in Vorfreude auf jenes Event noch eine knappe Woche chillig totzuschlagen.

Da gab es ein ereignisreiches Wochenende, an dem ich fast zum ersten Mal in einen Nightclub gegangen waere, was ja nun so gar nix fuer mich ist (so richtig mit langer Hose und Schuhen und so). Bin dann aber doch lieber auf ne Privatparty von spontan kennengelernten Australiern.

Die Wochentage liefen hauptsaechlich zwischen Pool und Strand ab.

Dann war es endlich soweit, und unsere Irisch-Deutsche Crew brach gemeinsam auf Zelte zu kaufen. (ich bin jetzt stolzer Besitzer eines nicht wirklich regenfesten 20euro Zeltes) Wir hatten uns alle fuer das Festival als Volunteers eintragen lassen und mussten gerade einmal 5h arbeiten um das komplette Wochenende fuer umsonst durchfeiern zu koennen. Ich durfte beispielsweise die Tickets einsammeln und Baendchen verteilen, was zwar in ein verdammt verwirrendes Spiel ausartete, da die komplette Veranstaltercrew keinen Plan hatte, dass war dann aber nach 5h zum Glueck vorbei.

Vom Festival selbst moechte ich jetzt nicht so viel berichten, es war ziehmlich angenehm, mit lauter Musik und hunderten neuen australischen Bekanntschaften und ein wenig Alkohol.

Nachdem der Ausnahmezustand nach 2 Abenden wieder vorueber war, hatte ich mir schon einen Plan zurechtgelegt mich von dem Staedtchen zu verabschieden und mal wieder die Deutschen vom Beginn meiner Reise aufzusuchen. Ohne sie also zuvor noch einmal telefonisch erreicht zu haben und nur mit einer vagen Vermutung ueber ihren Aufenthaltsort, machte ihc mich am folgenden Montag auf den 400km langen Weg. Am Abend zuvor habe ich noch Calle kennengelernt, einen Schweden der in die selbe Richtung reisen wollte. Im Gegensatz zu mir, moechte der 19jaehrige nach Australien nicht Radfahren, aber 3 oder 4 Jahre um die komplette Welt segeln. Leute gibts.

Somit musste ich also zum ersten Male nicht allein Trampen, sondern in Begleitung, was sich an dem Tag als kleines Unglueck herausstellen sollte. Ein netter deutscher Backpacker fuhr uns ersteinmal ganz entspannt zum km entfernten Highway und den ersten Lift sollten wir von da aus auch ganz problemlos bekommen.

Perfekt war dann noch, als die nette Frau uns fragte, ob wir nicht (es war grad Mittagszeit anyway) einen Krokodilkuchen essen wollen. Ein bekanntes Restaurant dafuer lag direkt auf unserem Weg. Am Abend zuvor hatte Calle gerade noch davon erzaehlt, dass er gern einmal Krokodilfleisch essen wuerde. Gesagt, getan, in dem Restaurant hab ich dann auch noch zufaellig einen Franzosen aus dem 500km entfernten Stanthorpe wieder getroffen. Und weiter ging die Fahrt, bis zu einem verheerenden Rastplatz. Auf jenem Platz, wo sich die Hoelle auf die Erde versetzt zu haben scheint, haben wir in 2 einhalb h bestimmt 70 Autofahrer gefragt, ob sie uns nicht mitnehmen koennten. Normalerweise fragt man vielleicht 3 oder 4 und hat Glueck, aber niemand aber auch niemand fuhr in die Richtung oder wollte uns mitnehmen. Letztendlich brachte uns ein 25 Jahre durch Australien getrampter DJ zu einem besseren Spot, von dem aus wir dann sehr schnell Glueck hatten, und von einer junggebliebenen Hippiedame die restlichen 200km gefahren wurden. Wir hoerten die Stunden in dem Auto sehr entspannenden Didgeridoo-Trance oder soetwas, da sie auch gerade von einer Party heimfuhr und noch recht angeschlagen wirkte. Gegen Abend kamen wir dann doch noch an unseren Zielort Lennox Head an, knapp unter der Partyhochburg Byron Bay. Dort blieben wir fuer 2 Naechte und lernter auch gleich wieder eine Gruppe von jungen Australiern kennen, die sich interessanter Weise von der Kirche kannten. Sie luden uns dann direkt zu ihrem Barbeque ein, was einfach nur perfekt war. Den naechsten Tag verbrachten wir dann auch noch mit ihnen.
An dem Tag konnte ich dann auch doch noch Hans und Felix, die deutschen Bekanntschaften erreichen. Sie hielten sich dummerweise schon 60km suedlich auf, wo ich ganz locker in 2h erneut hingetrampt bin.
So traf ich die 2 dann nach 3 Monaten nur telefonischem Kontakt in Eavans Head wieder.
Zusammen sind wir dann noch eine Woche in ihrem Ford Falcon unterwegs gewesen, spaeter sind auch noch ihre Freunde, ein deutsches Paerchen, dazugestossen. Ich habe die Zeit immer kostenlos in meinem Zelt uebernachtet, beispielsweise an einer Klippe direkt am Meer. So fantastisch am Morgen das Zelt aufzumachen.
Hauptsaechlich sind wir von Strand zu Strand gefahren, unterbrochen von einem Ausflug in einen der zahlreichen Regenwaelder, wo dummerweise gerade mein Kameraakku schlapp gemacht hat. Ich war verdammt begeistert von den riesigen von Lianen umschlungenen Baeumen und den Tieren, wie zB. suessen Blutegeln. Wunderbar.
An den Straenden waren die anderen immer auf der Suche nach den besten Wellen um zu surfen. Ich hab mich auch ein paar mal darin versucht, jedoch sind deren Boards eigentlich total ungeeignet fuer anfaenger, da zu klein. Ich bin dann meistens auf dem Bodyboard mitgesurft, auf dem man ja einfach nur liegen, und nicht aufstehen muss. Macht auch Spass, ist nur viel einfacher. Wenn ich dazu keine Lust hatte habe ich Fotos von den andern beim Surfen gemacht.
Die Woche war extrem entspannt, ich muss aber sagen, dass ich dann jedoch den Kontakt zu anderen Leuten zu vermissen begann. Ich musste sogut wie kein Englisch sprechen, dass war ziemlich ungewohnt. Am Ende sind wir nun wieder zurueck nach Port Macquerie gefahren, und hier sitze ich nun bei 30 Grad im Schatten am 1.Weihnachtsfeiertag.
Gestern habe ich mit den Leuten die schon vor der Woche hier waren ein schoenes Barbecue gemacht, direkt am Meer und mit richtig leckerem Essen. Ich glaube somit habe ich noch das Beste draus gemacht, da so eine wirkliche Weihnachtsstimmung hier ganz und garnicht aufkommen moechte. Auch Lieder wie White Christmas koennen da nicht wirklich Abhilfe schaffen, aber was solls.
Jetzt gerade vermisse ich euch alle Zuhause, ohne Familie und Freunde kann es einfach nicht richtig schoen sein. Aber die Festtage sind ja bald wieder vorrueber und zu Sylvester versuche ich dann bei der groessten Party, naemlich in Sydney zu sein. Wenn das klappt wird das sicher ganz witzig, vom Erfolg oder Nichterfolg kann ich euch dann sicher beim naechsten Mal berichten.
Soviel um wieder auf nen aktuellen Stand zu kommen,
ich wuensche euch allen noch eine Frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Bis dann
euer Christianinderweihnachtsdepression

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Zurueck im PARADIES

Uh lala what a nice day. Muss nur kurz nachdenken. Der letzte Eintrag war also ueber den lieben Loui, vor 3 oder 4 Wochen. Entsprechend lang ich nicht geschrieben habe, so lang ist die Liste der Erlebnisse seitdem geworden. Also nach diesen nervenaufreibenden Wochen Fruechte pluecken auf italienisch, bekam ich und jener Playstationzockende Felix, nach einem kurzem Flirt mit Workforce-Sue und 3h Wartezeit einen neuen Job auf einer Apfelfarm auf der anderen Seite der Stadt.

Ohne Druck und zuviel Ueberwachung konnten wir dort in der ersten Woche, mit 2 anderen parallelarbeitenden Deutschen (der Farmer scheint aus irgendeinem Grund nur Deutsche zu beschaeftigen.. Australier halt) unserer Kriegslust mit Hilfe einiger verheerender Apfelschlachten froehnen. Ging auch mehr oder weniger in Ordnung, da sich die Aufgabe erneut Thinning schimpfte, und die Aepfel aus diesem Grunde nicht zu gross waren und hervorragende aerodynamische Flugeigenschaften aufwiesen.

In Folge dieser Entspannung aber auch Langeweile und Ueberhitzung (mal wieder 40 Grad im Schatten) waren wir jedoch Feierabendtechnisch zu mehr als einer Party verdammt in dieser Zeit.

So kam es, dass die verrueckte Caravanbesitzergattin eines Abends sehr veraergert ueber unsere Lautstaerke aufbrauste und unsere kleine Gemeinschaft mit fuer gerade einmal 20 nach 9 etwas zu harrschen Worten aufloeste. Worauf wir wiederum ziehmlich empoert waren und nach unserer Kundgebung dessen am naechsten Tage beschlossen, auf einen anderen Caravanpark genannt Happy Apple, zu wechseln. Da es jedoch keine Rueckgabe der Miete geben sollte, mussten wir noch bis ans Ende der Woche durchhalten. Dies wiederum hatte zur Folge, dass wir uns denn vornahmen, es auf gut Deutsch gesagt am letzten Abend noch mal richtig krachen zu lassen. Wir besprachen unsere Plaene dann mit den 2 anderen Koreanerinnen, die im Gegensatz zu uns, nach der ersten Feierlichkeit sogar fast schon rausgeworfen wurden waren.

So arbeiteten wir uns durch den Rest der Woche, und dann kam es zu jenem witzigen Samstag, der uns entgueltig erloesen sollte. Wir tranken im Laufe des Abends 2 (wahnsinnig ueberteuerte) Flaeschen Tequila, sassen vor und in und auf meinem Caravan, und nachdem Alkoholiker-Hausmeister Wayne schon zum dritten Mal "Ruhe!" heruebergegroelt hatte, hatten wir nurnoch auf den naechsten Tag zu warten. Schon frueh am Morgen schlug Greg der Besitzer bei uns auf und besprach mit uns feierlich die Einzelheiten, wonach wir, fuer mich nach 9 Wochen, einfach gingen. Letztendlich stellte sich dann noch heraus, was fuer ein Idiot er wirklich war, nachdem wir dann den Happy Apple Park aufsuchten und die anderen spaeter auch nocheinmal zu Workforce kamen. Dieser Typ hatte also in der halben Stadt angerufen, um mitzuteilen was fuer boese Menschen wir doch sind. Zum Glueck wissen alle ueber den Kerl bescheid, so liessen sie es damit gutseien, uns mitzuteilen nicht allzu sehr aufzufallen. Jenes war dann auch kein Problem, da auf dem Happy Apple um Weiten andere Regeln zu herrschen schienen. Als Letztes begab sich Felix dann noch einem in die Hoehle des Loewen um sich zu beschweren, nachdem er wegen zu langsamer Arbeit auf dem eingentlich so unueberwachten Feldern rausgeworfen wurde. Er fuhr also am besagten Montag ein letztes Mal zu Greg und kam zurueck, mit der Auflage, dass wenn er sich noch einmal dort blicken lassen sollte, er die Polizei ruft. Was genau dort ablief wird wohl auf ewig deren Geheimnis bleiben.
Ich durfte dann dank Felix den Rest der Woche alleine auf den spannenden Apfelfeldern arbeiten, woraufhin ich beschloss, meinem mehr oder weniger Alptraum Stanthorpe ein kurzes schmerzloses Ende zu bereiten. Zumal auch die naechtlichen Feierlichkeiten beim froehlichem Apfel und die Arbeit in Kombination eine ziehmlich unschoene Mischung ergab. Wir waren dann schon ein Paar Male im oertlichen Stausee baden, um mir einen schoenen sanften Uebergang in meinen wohlverdienten Urlaub zu bereiten.



Nun sitze ich hier also am 04.12.2009, 10:30Uhr Ortszeit im Sundowner Caravanpark im wohlgestalteten Port Macquerie, geschaetzte 400km noerdlich von Sydney an der wunderbaren australischen Ostkueste, vor meinem allein bezogenen 4 Bett-Zimmer bei 30 Grad im Schatten, einem Pool gegenueber und 5Min entfernt vom naechsten Traum-Sandstrand. Noch irgendwelche Fragen wie es mir geht!? ;)

Angekommen bin ich hier vor 3 Tagen. Und die 500km von Stanthorpe hier her habe ich mal wieder in anderhalb sehr interessanten Tagen Trampen hinter mich gebracht. Als erstes bin ich bei einem 10 Pferdetransport-LKW's besitzendem Trucker mitgefahren, der sich ein verdammt heisses Rennen mit allen langsamer Fahrenden geliefert hat. Dann habe ich auf einem anderen Caravanpark fuer Lau uebernachtet, indem ich am naechsten Morgen ein paar Stoecke aufgesammelt habe. 15$ fuer ne halbe h Arbeit ist ein verdammt guter Schnitt.
Anschliessend nahmen mich dann noch 3 weitere Personen mit, am interessantesten war der letzte, mit dem ich 180km durch einen Regenwald zurueckgelegt habe. Vom Landschaft geniessen hatte ich allerdings nicht zu viel, da jener anzugtragende Geschaeftstyp die Strecke moeglichst schnell hinter sich bringen wollte, um dann in Port Macquerie mit Kollegen Bier zu trinken. Er beschleunigte seinen kleinen Automatikflitzer in den jeweils mit Warnschildern versehenen (25km\h, 35km\h - 75km\h) Kurven auf jeweils Wenigstens das Doppelte. Dies sollte einer Rally schon verblueffend nahekommen, mit einem Auto das meiner Meinung nach nicht wirklich dafuer ausgeruestet ist.
Jahaa und nun hab ich schon 3 Tage im Traumland verbracht, gefeiert, im Meer gebaden, Skinny Dipping gemacht (fuer den der nicht weiss was das ist, selber Schuld, jedenfalls hat das Maedchen gemeint man muss es mal gemacht haben! ;) ) und bin an den 10 Straenden entlang gelaufen. Jetzt gehe ich ersteinmal Bier kaufen, um mich dann wohl oder uebel an den Strand zu begeben. Versuche naechstes Mal frueher wieder zu schreiben, da ich eigentlich viel zu faul bin hier so viel auf einmal wiederzugeben.

Also dann,
Sonnige Gruesse
ChristianimsonnenPortMacquerie

Montag, 9. November 2009

Klein Mussolini und blutrünstige Fliegen

Hallo Freunde

Neuer Job, längere Arbeitszeit und n neuer Boss begleiten mich seit letzter Woche durch meine nur so vorüberfliegenden Tage.
Ich habe meinen alten Job mit 5 Wochen und 3000 $ abgeschlossen, hatte 3 Tage Pause und nun darf ich also den ganzen lieben langen Tag bis zu 11/12 h Aprikosen und Pfirsiche pflücken. Mein Hirn wird immer weiter weggebrutzelt, denn hier wird jetzt so langsam Sommer. Sobald die Sonne rauskommt sind es plötzlich 30 Grad und mein Chef redet den ganzen Tag nur verdammten Mist. Jedes dritte Wort ist Fuck, aber dass ist ja hier ziehmlich normal. Witzig ist seine Einstellung. Er ist ein rassistischer, ständig nörgelnd aufbrausender, um die 60 jähriger Italiener. Achja verdammt ungebildet ist er auch noch. Er liebt es seine Stimme zu hören und seine Lieblingsthemen sind Autos, Frauen und die sogenannten "Boat People", Muslems die zur Zeit per Boot nach Australien flüchten wollen, aber von der Bevölkerung unerwünscht sind. Grund ist, das "those people wanna blow you up", "they wanna blow up everybody, they can go back where they come from and our fucking government wanna allow those fucking muslems to come here, fuck". So ungefär. Ich höre es zwar 20 Mal am Tag, da er wohl auch schon ein wenig senil ist, aber irgendwann schaltet man einfach auf "yeah" und stönt verzweifelt in sich hinein. Ich habs im Ruhigen versucht und irgendwann hab ich ihn angeschrien, dass ich seinen Schwachsinn nich mehr hören will, wortwörtlich, aber der hört tatsächlich nich auf. Ja ich hab Spaß. Seine Frau ist aber total nett, fuck keine Ahnung was mit dem los ist.
Ich hatte diese Arbeit mit einem anderen Deutschen zusammen angefangen (Louis, sein Name, mag keine Asiaten - ausser Japaner, und keine Muslems und keine Holländer und so einige andere nicht einstellen, auch Frauen und Australier uuund Aborigines), der Deutsche hat aber nach 4 Tagen wieder gekündigt und jetzt arbeiten mit mir noch 2 ganz nette Iren und die ganze Zeit sein trotteliger, gleichaltriger Sklave Jim.
Ja tut mir leid aber das ist das, was mich zur Zeit so am meisten beschäftigt. Und drüber nachdenken hier wegzugehn, ich bin aber jung und brauche das Geld, fuck.
Ja und fast genauso ätzend wie mein liebevoll genannter Klein Mussolini, sind die Fliegen die jetzt mit dem Sommer so langsam kommen. Sobald man nämlich eine kleine Wunde hat, und sich in der Mittagspause gemütlich an sein Essen macht, kommen sie und sind nicht etwa verrückt auf das Essen, sondern eben auf Menschenblut und machen auch keinen Hehl draus, mal eben die Wunde wieder sowas wie aufzubeissen um an den roten Lebenssaft zu kommen, wodurch die Wunden täglich etwas größer werden.
Kurzum, im Moment hasse ich Australien.
Aber die Zeit wird kommen, wenn ich genug Geld habe und dann nurnoch an der Küste lebe, tauche, surfe und reise. HOFFNUNG.
Dazu kommt noch, dass der Deutsche der ja gekündigt hat, denn jetzt sogut wie nurnoch in meinem Caravan mit rumhängt. Ich kann kaum noch zu meinen koreanischen Nachbarn gehn und komm kaum noch zum lesen. Er fährt doch tatsächlich nich gar nur mit nem Bett, aber mit ner Gitarre, nem riesen Fernseher und ner Playstation (und Laptop und Surfboard und Stromgenerator) in seinem Van rum. Nun belagert er aber mit all seinem netten Spielzeug mein Zuhause.
Ansonsten nennenswert ist vielleicht noch das ich immer dicker werde, da ich garkeinen Sport mehr mache. Dass muss ich vor der Küste dann unbedingt noch loswerden, aber da bin ich einfach mal zuversichtlich, dass das Trampen anstrengend genug wird und so.
Und sollte das jetzt so klingen, als ginge es mir schlecht und ich bereue hier zu seien, dann lass eines gesagt sein, jepp. Aber zu schlecht fühl ich mich trotzdem nich. Ich komm schon klar. Jetzt gehts gleich erstmal wieder zu mcns um das hier einzustellen.

Christianinhell

(Bin grad voll nich auf der Höhe um irgendwie wirklich interessant zu schreiben, aber dass heißt das ich gut Geld mache und dann sehr bald was sehr gut interessantes kommt.. gespannt bleiben ;) )

Dienstag, 13. Oktober 2009

Fruechte und Koreaner

Liebes Tagebuch,

nun verbringe ich also die sechste Woche hier in Australien. Und am Ende ebendieser war ich gerade die Haelfte der Zeit in Wellennaehe, gar ein Drittel habe ich in Isolation im Nirgendwo mitohne was zutun verbracht. Trotzdem wuerde ich nicht sagen das ich auch nur einen Tag meines Lebens komplett verschwendet habe. Whatever, englische Buecher lesen, ein wenig Sport treiben, mich selbst (gesund) ernaehren, in der Sonne rumliegen, ein paar Bekanntschaften machen hat mir meiner Meinung nach ganz gut getan.
Aber an was ich jetzt seit ner Woche, 9 h am Tag, meine Zeit verschwende, bringt mich mal nicht wirklich weiter. Ausser dass ich das Geld bekomme um von dieser Zeitverschwendung, fuer ne hoffentlich lange Zeit, verschont bleibe. Man kann es auch nicht wirklich als Meditation oder sowas auffassen, da die Sonne einen echt einfach nur das Hirn wegbrennt, sodass ueberfluessiges Denken groesstenteils nicht in Betracht kommt. Allenfalls kann man etwas noetige Dummheit ansammeln, wovon ich zwar nicht begeistert, aber vielleicht in ein paar Wochen oder so gerettet bin. Falls es dich interessiert, liebes Tagebuch, was ich nicht hoffe und glaube, ich bin tagein tagaus (48h/Woche) damit beschaeftigt Pfirsich und Nektarinenbaeume von Fruechten zu befreien, damit die uebriggebliebenen dann in wunderbarer Uniformitaet in Laeden in aller Welt glaenzen koennen.

Aber nun zu etwas erfreulicheren Dingen. Der kulturelle Austausch am Feierabend ist bislang recht angenehm. Dazu zaehlen ua. ein Abend mit koreanischem Essen, ein Abend mit koreanischen Trinkspielen und ein angenehmer letzter Sonntag, verbracht mit ua. Schach, Badminton und Basketball. Ja zur Zeit sind hier groesstenteils nur asiatische Mitmenschen eines gewissen Landes vertreten, wenn man den Erfahrungen jedoch glauben schenken kann wird sich das bald aendern.
Hier sind auch ein paar der ganz netten Nationalparks mehr oder weniger in der Naehe. Mein Versuch an einem freien Tag einen jener per Fuss und Hitchhike zu erkunden, endete jedoch mit einem halbverdursteten, verlorenen, im Dunkeln am Highway entlangwandelnden 19 jaehrigen von (asiatischen) Caranvanparkmitbewohnern Gerettetem. Hab aber Kaengurus und ne grosse Schlange und jede Menge Eidechsen sowie farbenfrohste Voegel gesehen.
Am letzten Samstag startete dann ein weiterer erfolgreicherer Trip zu einem der NP's. Und zwar zu fuenft und mit einem Fahrer. Aeusserst hilfreich. Da haben wir dann den Uluruaehnlichen Boltrock bewundern und besteigen koennen, was mir vielleicht einen langen Ausflug ins tiefste Outback Australiens erspart.
Also ich habe jetzt voraussichtlich vor hier noch 2 bis 3 Monate arbeitender Weise bleiben. Die Aussichten auf viele Abenteuer und Erlebnisse in dieser Zeit sind wohl eher truebe, somit kann ich nicht sagen wann ich mich dir wieder widme, liebes Tagebuch, aber ich denke ich muss bald mal wieder meine unglaublichen deutschsprachigen Gehirnstroemungen Sammeln und hier niederschreiben.
Achja, witzig ist, dass Asiaten im Gegensatz zu Australiern die Angewohnheit haben, anstatt den ganzen Tag mit "How are you?" zu Gruessen, beforzugen einen zu fragen, ob man schon seine gerade aktuelle Mahlzeit eingenommen hat. Aeusserst interessant. Vor allem das zur Verabschiedung zu beschreiben, aber, wie man hier ausserdem zu sagen pflegt, "no matters".

Auf Bald,
Sonnige Gruesse,
Cheers,

Christianstillthere